Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Dienstag, 13. Mai 2014

Caritas ohne jegliche (namensgebende) Caritas

Was ist Caritas? Eigentlich die lateinische Übersetzung des griechischen "agape", der selbstlosen Liebe.
Es war einmal, dass eine katholisch-kirchliche Organisation gegründet wurde, die diesen Namen wählte, weil so der Rahmen geschaffen werden sollte, dass katholische Pfarreimitglieder (andere natürlich auch willkommen) gezielt spenden konnten, damit organisiert und effektiv die Hilfe auch die erreichte, die sie am meisten brauchten. Das war einmal.

Die sich Caritas nennende Organisation wurde immer mehr zu einem Unternehmen, das Geld erwirtschaften wollte. Belange der ursprünglichen Caritas wurden zunehmend irreleveant, Hauptsache, die geschäftliche Seite stimmte. Schon seit über 30 Jahren höre ich von Verwandten und Bekannten, die Caritas verschwende Gelder, wende sie unsinnig an und christliche Arbeit leiste sie kaum. Belege werden dafür nicht angeführt, gelegentlich Beispiele, die den einzelnen bekannt sind, aber so reden die Leute. So gar mancher wies deshalb die Caritassammler mit zunehmend schlechtem Ruf von der Tür ab. Generell, weil man lieber da spendete, wo man genauer wusste, was mit dem Geld geschah.

Hier vor Ort zum Beispiel baute die Caritas ein Altenheim. Mit Subvention der Ortsgemeinde, die deswegen bestimmte Auflagen stellte. Alle Auflagen wurden, wie es scheint, inzwischen zunächst aktiv gebrochen und annulliert. Der Zweck des Altenheims wurde mehrfach geändert, Verträge mit betreutem wohnen, die eigentlich unbegrenzte Laufzeit hatten, gekündigt, Leistungen aus den Verträgen nicht erbracht. Geschulte Arbeitskräfte durch ungeschulte Teilzeitkräfte ersetzt. Die Senioren vor Ort, für die das Altenheim geplant war, bekamen keine Plätze, weil Pflegefälle aus einer anderen Caritaseinrichtung dorthin umverlagert wurden. Jetzt werden diese auch ausquartiert und die neuen Insassen sollen für ihre hohen Wohnkosten noch arbeiten und selbst die hilfloseren Fälle pflegen. Zumindest erzählen mir das so einige aufgebrachte Senioren. Der Ruf der Caritas in diesem Ort ist schon sehr tief gesunken. Und nicht dort, an anderen Orten gibt es andere Geschichten dieser Art.

Und jetzt kommt die "Spenden-gehören-uns"-Bekämpfungskampagne der Caritas gegen eine Laienorganisation, die Konfliktberatung für Frauen in Schwangerschaftskonflikten macht. Wie nun der Generalsekretär der Caritas verlauten lässt, möchte der Caritasverband dass alle Bistumsleitungen verbieten, dass irgendeine Organisation neben diesem Verband  Pfarreien über ihre Angebot im Sektor Konfliktberatung auch nur informieren darf. Die Caritas selbst habe jede Kooperation mit dieser Konkurrenz strikt abgelehnt. (Diese wurde also sogar von dem anderen Verein sogar angestrebt, wie es scheint.) Nein, da dürfe es keinen Spielraum geben, dass die anderen an Spenden gelangen.

Liebe Leute, des Vereines, der sich Caritas nennt und den Namen so völlig zweckentfremdet, seid sicher, dass ich ganz bestimmt keine Spende mehr - egal für was - an euch geben werde. Ihr missbraucht eure Anerkennung als katholisch wie der Weltbildverlag sein Image als "katholischer Verlag" missbraucht hat. Der Verlag vertrieb Bücher mit allem, was katholischen Überzeugungen zuwider lief. Der "katholische Verein" lehnt es ab, z.B. über natürliche Empfängnisregulierung zu informieren. Der Begriff "Mutter" wird gemieden, man bevorzugt, "Frauen, die Kinder haben". Verhütungsmittel werden empfohlen. Die Haltung bezüglich Abtreibungen ist fraglich.

Mir scheint, wir brauchen eine katholische Caritas, die diesen Namen noch zu recht trägt, aber diesem Verein, der ihn in Anspruch nimmt, gehört wohl eher das "katholisch" als auch der irreführende Name "Caritas" aberkannt. Soll er sich der Verband mit neuem Namen mit ProFamilia um den einträglichen Markt schlagen.
Jetzt auch noch die Bistumsleitungen instrumentalisieren zu wollen, einer echten caritativen Laieninitiative den Boden zu entziehen, ist einfach zu ungeheuerlich.