Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Sonntag, 19. Januar 2014

Drahtseilakt Familiensonntag mit Bauklötzen

Heute ist also Familiensonntag (hab es gerade nachgesehen), vorgegebenes Thema "Drahtseilakt Ehe". Auf dem Kirchenzettel stand das nicht.
Was da stand war ganz harmlos "Familiengottesdienst" - und ich hatte ja nicht draufgeguckt aber manchmal gehen die.
Was nicht da stand war, dass der Gemeindereferent die angehenden Kommunionkinder dazu geladen hatte. Von denen etwa die Hälfte fehlte, weil die einen im Kino wegen Kindergeburtstagsfeier und die andern auf einem Fussballspiel waren (die für Kinder sind oft sonntagvormittags).

Es war NICHT der grausigste Gottesdienst, in dem ich je war; das war vor vielen Jahren der, nachdem einer der Veranstalter meinte, nach dem Chaos jetzt , wäre es doch nett noch einen richtigen Gottesdienst zu haben.
Es war noch nicht einmal einer der nächstschlimmsten sondern einer aus der großen Gruppe danach, dem Verfolgerfeld.

Als mich 10 min vor Beginn die Geräuschkulisse traf wusste ich, dass ich einen Fehler gemacht hatte, aber es war zu spät.
Eröffnung: "Aufstehn! Aufeinander zugehn!" - kann sein, dass die Ausrufezeichen nicht im Liedtext standen, es gab nicht genug Zettelbücher (illegal kopiert) für alle. Wer hält sich in den Gemeinden schon an die Vorschriften der GEMA.

Die Befehlskette ging weiter: "Lasst uns miteinander!" statt Gloria.
Später "Zieh den Kreis nicht zu eng!"
Kurze Info, dass Familiengottesdienst, man aber den Drahtseilakt Ehe in einen Balanceakt Familie verändert habe.
Statt Predigt Transport eines Klötzchenturms von vier Jungen, bis der an 3 Stufen zusammenstürzte mit Kommentar des Gemeindereferenten.

Statt Agnus Dei "Da berühren sich Himmel und Erde". Nichts gegen das Lied, aber es ist kein Agnus Dei, nicht einmal ein Substitut von Friedenslied.
Und da die Kommunionkinder da waren fehlte natürlich wieder das Zwischengebet beim Vaterunser, die dürfen damit einfach nicht belastet werden, vermute ich.

Bin dann beim Schlussbefehlslied vorzeitig gegangen. Schon eine reife Leistung mit zwei Ausnahmen nur Apell-Lieder zu singen.
Und dann kriegen gewisse Leute Gehorsamsaversion. Man kann es fast verstehen.


4 Kommentare:

  1. Und dann wundern sich die Leute, dass man ein Fußballspiel oder einen Besuch bei Mac DOnald dem Gottesdienst vorzieht!

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  2. Zum "illegalen Kopieren": 1. ist das hier nicht die GEMA, sondern die VG Musikedition, 2. hat die DBK einen Vertrag mit der VG, der das Kopieren von Noten für den gottesdienstlichen Gebrauch gestattet. Also nix illegal.

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  3. Meiner Information nach, ist das Anlegen von Liedordnern mit kopiertem Material zum regelmäßigen Gebrauch nicht erlaubt. - Die Unterlagen müsste ich suchen (....), aber wir hatten in unserer Gemeinschaft zu dem Thema vor vier oder fünf Jahren eine Info-Veranstaltung, in der es klar hieß, dass in solchen Fällen eine Einschickung der Liederliste nötig ist und dann nach Häufigkeit der mutmaßlichen Verwendung pro Lied, die aufzuführen sie, eine zusätzliche Gebühr veranschlagt werde, weil dieser Vertrag das nicht abdecke.

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    1. Ah, ok, da habe ich das Wörtchen "Zettelbücher" falsch verstanden. Hatte das als Broschürendruck für den konkreten Gottesdienst interpretiert, und das wäre abgedeckt. WIMRE kann es aber auch auf das Alter dieser Bücher ankommen, ich meine der Vertrag umfaßte mal (vor 20 Jahren oder so) diese Nutzung.

      Wobei auch heute die Legalisierung solcher Liederbücher gar kein Hexenwerk ist. Bei den üblichen Gottesdienstbesucherzahlen (80-150) dürfte man wohl bei einmalig im niedrigen dreistelligen Bereich landen (für alle Exemplare, nicht für eins :-).

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