Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Dienstag, 7. Januar 2014

Die Sache mit dem, was wer versteht, wenn der Papst etwas sagt

Das hier wollte ich schon länger schreiben. Denn hier geht es noch nicht einmal um eine freundlich gemeinte Äußerung des Papstes, der allzu strenge Geistliche in Argentinien meint, die es in anderen Ländern so gut wie gar nicht gibt, nein, es sind die Notizen für seine Ansprache vor dem Konklave.

Die interessanterweise auch missverständliche Stelle, auf die ich stieß, war diese: "Evangelisierung setzt apostolischen Eifer voraus. Sie setzt in der Kirche kühne Redefreiheit voraus, damit sie aus sich selbst herausgeht."

Wir sollten den Text in einer Gruppenarbeit durchgehen; anwesend waren Vertreter verschiedener kirchlicher Gruppierungen.

Mein Ergebnis bei dieser Passage war: "Wir müssen lernen, wieder mutiger über das Evangelium zu sprechen, auch da, wo man meint es nicht hören zu wollen. Das braucht Eifer, weil es Widerstände gibt."
Ja, das lese ich da.

Nun gab es aber auch eine Reihe kirchlicher Angestellter unter den Vertretern und die verstanden da etwas völlig anderes, nämlich: "Es muss endlich Schluss damit sein, dass wir als kirchliche Angestellte nicht unsere der Lehrmeinung widersprechende Meinung offen äußern können, ohne um unseren Job fürchten zu müssen. Der Papst will das endlich ändern und so die Freiheit des Evangelium verwirklichen."

Kein Witz. Keine Satire. Als ich und noch jemand unsere andere Auffassung vortrugen, wurden wir verwundert angesehen. Aber es sei doch eindeutig, der Papst wolle, Schluss machen mit der unsinnigen Diktatur kirchlicher Lehrmeinungen, die Leute wie sie quasi zum Heucheln auf ihren Stellen zwängen.

Wenn ich daran zurückdenke, fällt mir nur noch die Bibelstelle ein von denen, "die hören und doch nicht hören, sehen und doch nicht sehen", weil sie in ihren Denkschemata völlig verhärtet sind und der Heilige Geist keine Chance hat, da durchzukommen.

Und, nein, das waren keine schrecklichen Leute. Die waren ganz nett, so für sich und meinten es gut. Sie stecken nur in diesem Denken fest.

1 Kommentar:

  1. Naja, wenigstens offenbart es die Geisteshaltung dieser Menschen: Sie denken nur "nach Innen" und können nur "in" die Kirche sehen... jede "Freiheit" suchen sie nur in Form einer Narrenfreiheit in der Kirche... das "nach Außen" kommt ihnen gar nicht in den Sinn.
    Kommt mir bekannt vor, erlebe ich auch wenn ich mit DBKJ'lern rede.

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