Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Wer die Ehedefinition ändern will, müsste Genesis 1 umschreiben

Es scheint da einige Missverständnisse bezüglich des Begriffes der Ehe zu geben. Das könnte daran liegen, dass er seit einigen Jahren von einigen Staaten ganz einfach neu definiert wird. Um die christliche Definition von Ehe zu verstehen, kann man allerdings auch schlichtweg zur ersten Seite der Bibel blättern, die immer die Grundlage für alle christlichen Überzeugungen ist. Nun ist gerade Genesis kein Augenzeugenbericht - was schlechthin unmöglich wäre. Was genau Genesis ist, lässt sich gar nicht so einfach sagen. Die Exegeten haben darin mindestens zwei parallele Fassungen, die zusammengefügt wurden, entdeckt. Man nimmt für die Niederschreibung die Zeit des Babylonischen Exils an. Man kann natürlich postulieren, dass die zugrundeliegenden mündlichen Überlieferungen irgendwann in grauer Vorzeit von einem oder mehreren einfach ausgedacht wurden. Oder gehört zu denen, die wissen, dass Wissen (woher es kommt ist dann immer noch eine Frage der Deutung) in Visionen erfahren und in Bildern geschildert wird. Nun, die genauen Ursprünge dürften kaum eruierbar sein, aber der Inhalt von Genesis wird nun schon ca. 3000 Jahr ein unveränderter Fassung weitergegeben, weil sie quasi das Testament darüber ist, was Gott für seine Schöpfung will.

Wenn man heute Leute auf der Straße befragte, wozu eine Ehe gut ist, wären wohl die häufigsten Antworten in etwa:
- um der gegenseitigen Liebe ein öffentliches Bekenntnis zu geben
- um für den Partner Vorsorge zu treffen und ihn rechtlich abzusichern
- damit Kinder ein stabiles Zuhause haben
Aber das ist unvollständig.
Es geht darum, dass Gott den Menschen erschaffen hat, als Ebenbild seiner selbst, als Mann und Frau, die fruchtbar sind und damit selbst Leben geben können, und zwar können sie das, indem sie miteinander Kinder zeugen.So entsteht Leben und nicht anders. Zwar gibt es neuerdings technische Kunstgriffe mithilfe derer Menschen geklont werden könn(t)en, aber ansonsten ist die Entstehung eines Menschen nun einmal nur mit Hilfe einer weiblichen Eizelle und eines männlichen Spermiums möglich.

Über die Vielfalt dessen, was es bedeutet, dass die Eheleute als Mann und Frau in ihrer Fähigkeit Leben weiterzugeben Ebenbild Gottes sind, gibt es ganze Bücher, die den Inhalt dessen kaum fassen und in Worte kleiden können. Interessierte sollten nach "Theologie des Leibes" suchen und dürften findig werden. Es sprengt den Rahmen dieses Posts.

Aus diesem in Genesis (und auch Offenbarung) begründeten Verständnis der Ehe ergibt sich, dass die katholische Kirche jedwege sexuelle Beziehung, die von vornherein unfruchtbar (gemacht) ist, die nicht auf unverbrüchliche Treue bis zum Tod selbst unter schweren Belastungen angelegt ist oder die nicht in gegenseitigem Einvernehmen geschlossen wird, als eine Verzerrung bzw. Verfälschung der Ebenbildichkeit zu Gott betrachtet und deswegen auf keinen Fall jemals als Ehe bezeichnen wird.

Natürliche Schwangerschaften im Alter sind äußerst selten, aber sie kommen vor. Schwangerschaften nach jahrzehntelanger Unfruchtbarkeit gleich aus welchem Grund sind immer wieder dokumentiert.
Aber ein Mann kann nicht mit einem Mann und eine Frau kann nicht mit einer Frau ohne Beteiligung Dritter ein Kind zeugen. Von daher können die beiden miteinander nach Grundlage der katholischen Ehedefinition keine Ehe schließen, weil eine wichtige Voraussetzung dafür fehlt.

Die künstliche und damit völlige unnatürliche Erzeugung von Kindern jedoch lehnt die katholische Kirche ab, da es zum einen der Menschenwürde widerspricht nach Bestellung hergestellt zu werden und da bei diesem Prozess unweigerlich viele Kinder (Embryonen) produziert und zum Teil willkürlich getötet (man nennt den Vorgang dann beschönigend "verwerfen") werden, um ein lebendiges zu produzieren.
Auch hierzu gibt es ausführliche Texte. Ich fasse nur grob zusammen.

In unserer derzeitigen Gesellschaft ist es keineswegs auszuschließen, dass verschiedene Kräfte um ihre Meinung als die einzig wahre durchzusetzen darauf drängen werden, den katholischen/christlichen Glauben illegal zu machen, weil er durch seine trinitarischen und lebensschützenden Überzeugungen ihren Vorstellungen widerspricht. Damit muss man rechnen. Was aber nicht geschehen wird, ist dass dir Kirche ihre Überzeugungen zur Gottesebenbildichkeit der Ehe und zum Schutz des Lebens aufgibt, nur um Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Beides ist zu wichtig.


1 Kommentar:

  1. Leider wird wahrscheinlich innerhalb von einigen Monaten in Frankreich die „gegen Gott und Natur“ Legalisierung der Homo-Ehe in Kraft treten. Und zwar, durch allerlei parlamentarischen Manöver, durch den Druck der Frei-Mauer (aus historischen Gründen sehr aktiv in Frankreich seit der Aufklärung) und gegen den Willen der Mehrheit des französischen Volkes. Ein Verrat der Sozialisten.Trotzdem geht der Kampf weiter...
    Vielen Dank für deinen schönen Artikel.

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