Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Wenn die Kirche ein Verein wäre, wäre das nun wirklich ein Grund auszutreten

Was sich die deutschen Bischöfe und/oder ihre Vertreter hinsichtlich des Pornoskandals beim Weltbild-Verlag geleistet haben und leisten (hier der Beitrag des Predigtgärtners, plus noch ein kleines pikantes Nebenschlachtfeld) wäre ein guter Anlass zu demonstrieren, dass man selbst nichts von solcher Heuchelei und Vergötterung des finanziellen Gewinns auf Kosten aller moralischen Überzeugungen hält.
Statt klarer Maßnahmen dann auch noch nur Kosmetik auf den entsprechenden Webseiten, wo nur ein sofortiger Schlussstrich wirklich konsequent sein könnte.
Mal ehrlich, was sind schon die 180+ Millionen, die dann verloren wären gegen die Kompromittierung, die durch ein Fortbestehen der Fakten bestehen bleibt. Lieber arm als so etwas.
Man denke an das rühmliche Beispiel, das vor vielen Jahrhunderten gesetzt wurde, als die römische Kirche Markion seine äußerst bedeutende Spende zurückgab, da sie angesichts seiner Häresien, kein Geld von ihm annehmen konnte. Einfach war es sicher nicht, das Geld wäre für vieles bitter nötig gewesen.

Aber die Kirche ist kein Verein. Es geht nicht darum, dass einige ihrer Mitglieder sich in moralischen Sümpfen versenken, egal an welcher Stelle der Hierarchie sie stehen mögen. Es ist schlimm, wenn sie das tun. Aber selbst wenn EinzelneVerrat begehen an allem, was Christsein heißt, diskreditiert es nicht den Glauben (gegen den sie handeln), und auch nicht die Kirche, zu der sie - bei derartigem Verhalten - solange es nicht bereut und wiedergutgemacht wird, nur noch äußerlich gehören.

Natürlich haben bisher zumindest die meisten Bischöfe auch nicht viel mehr gewusst, als jeder, der jemals einen Weltbild-Katalog durchgeblättert hat. Und nicht jeder Bischof hatte die Möglichkeit, sich direkt um Angelegenheiten des Verlages zu kümmern. Aber jetzt ist soviel allen bekannt geworden, dass einschneidende Maßnahmen erforderlich sind: eine radikale Umgestaltung des Verlages oder eine Ende aller finanziellen Beteiligung daran. Es gibt keine andere ethisch korrekte Lösung.

Ich jedenfalls werde nur noch bei der amerikanischen Konkurrenz bestellen. Da ist zwar das Gesamtangebot auch nicht besser, aber zumindest behaupten die nicht, katholisch zu sein und ziehen damit Dinge in den Schmutz, die heilig gehalten werden sollten.

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